Rund 210.000 Interessierte besuchten zwischen dem 10. und 14. März die weltweit größte Messe für Informationstechnik, die CeBIT in Hannover. Dieses Mal präsentierten die 3.400 Aussteller ihr Know-how unter dem Motto „Datability“.
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Datability: Große Datenmengen und der Umgang mit ihnen
Mit dem Kunstbegriff „Datability“ umrissen die CeBIT-Verantwortlichen den Schwerpunkt der diesjährigen Veranstaltung: Sie rückten das Thema Big Data in das Zentrum der Messe. Die effiziente Verarbeitung riesiger Datenmenge gewinnt zunehmend an Gewicht. Zugleich weist der zweite Teil des Mottos auf die englischen Begriffe „responsibility“ und „sustainability„, also auf den verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit Daten, hin. In Zeiten der NSA-Affäre traf die CeBIT 2014 damit den Nerv vieler Gäste.
Vertreter des Bundesamts für IT-Sicherheit plädierten auf der Messe zum Beispiel dafür, dass Unternehmen Hacker-Angriffe künftig an die Behörde melden müssen. Nur so könnte der Staat dagegen vorgehen. Die Telekom stellte Komplettlösungen für vernetztes Arbeiten vor, die dank der Speicherung in deutschen Rechenzentren ein Höchstmaß an Sicherheit aufweisen sollen. Forscher aus dem Saarland präsentierten eine neuartige Methode, mit der sich unter Respektierung der Privatsphäre die Daten von Homepage-Besuchern analysieren lässt.
Die Software verteilt die einzelnen Informationen auf mehrere Server, Betreiber erhalten nur die Endergebnisse angezeigt. Das bewahrt davor, dass Hacker komplette Datensätze mit sensiblen Nutzerdaten abgreifen können. Während Großkonzerne sich längst um IT-Sicherheit kümmern, gibt es bei vielen Mittelständlern Nachholbedarf. Der Festnetzbetreiber Versatel organisierte deshalb genau für diese Zielgruppe Live-Hacking-Vorführungen, um die Gefahren eindrucksvoll darzustellen.
3-D-Druck: Revolution bei der Herstellung von Waren
Die CeBIT 2014 beschränkte sich aber nicht nur auf dieses Themenfeld. Zu den Highlights der Messe zählten auch die Stände, welche sich der 3-D-Drucker-Technologie widmeten. In diesem Bereich erstaunen die rasanten Fortschritte. Konnte vor wenigen Jahren noch kaum jemand diese Geräte bezahlen, bieten nun stark sinkende Preise die Chance auf den Massenmarkt. Auch die technischen Neuerungen beeindrucken. Für Aufsehen sorgte auf der CeBIT 2014 zum Beispiel ein 3-D-Stift, mit denen Nutzer Objekte freihändig kreieren können.
Produktdesigner in Unternehmen dürfte die Innovation „Zintable“ interessieren, einem Designtisch mit integriertem Drucker. Oben auf der Tischplatte befindet sich ein Display zum Zeichnen, unten kann der Drucker das Entworfene sofort produzieren. Der auf der Messe vorgestellte Kunststoff TPE als Druckmaterial erntete ebenfalls viele neugierige Blicke. Mit ihm lassen sich flexible Drucke herstellen, etwa ein weicher Ball.
Innovative Technologien: So könnte die Zukunft aussehen
Die CeBIT erfreut sich beim Fachpublikum auch deshalb großer Beliebtheit, weil einige Hersteller Neuheiten aus ihren Forschungszentren zeigen. Diese Innovationen haben noch nicht die Marktreife erlangt, lassen aber einen interessanten Blick in zukünftige Entwicklungen zu. Volkswagen erregte mit einem Cockpit für Autos, die sich ohne Zutun des Fahrers fortbewegen, Aufmerksamkeit.
Als Publikum-Magneten erwiesen sich verschiedene Roboter, unter anderem das Modell „Roboy„. Diese Roboter ähneln Menschen, da sie nicht nur Befehle ausführen. Sie zeigen zugleich Gefühle, mittels Sensoren reagieren sie auf die Umwelt.
Prominente Gäste belegen Bedeutung der Messe
Auch dieses Mal werteten wieder einige Prominente aus Wirtschaft und Politik die Messe auf und zeigten mit ihrer Anwesenheit, welch große Rolle sie in der IT-Branche spielt. Zu den Highlights zählten die Auftritte von Wikipedia-Gründer Jimmy Wales, Apple-Mitgründer Steve Wozniak und der Vize-Präsidentin der EU-Kommission Neelie Kroes.
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