Seit 1998 ist Valve ein fester Name in der Spielebranche. Auch wenn es in der Softwareentwicklung in den letzten Jahren etwas still um die „Half-Life“-Macher geworden ist, hat der Name nach wie vor ein immenses Gewicht. Unter Fans und Entwicklern gleichermaßen – schließlich ist die Firma von Gabe Newell gleich für mehrere Revolutionen verantwortlich.
Von Microsoft zum digitalen Messias
Gabe Newell ist als Firmengründer von Valve nach wie vor untrennbar mit seiner Softwareschmiede verbunden. Bereits 1996 verließen er und Mitgründer Mike Harrington Microsoft und ließen sich zunächst in Kirkland, später in Bellevue, Washington, nieder. Dort hat die Firma noch heute ihren Hauptsitz, wenn auch in deutlich größeren Büroräumen.
Die wohl klassischste Marke aus dem Hause Valve ist „Half-Life„, der Shooter auf der Quake-Engine erschien im November 1998 und erlangte nicht nur durch das Sci-Fi-Shooter-Szenario Weltruhm, sondern vor allem auch durch die Mods. Hierzu zählte nicht nur „Counter-Strike„, sondern auch „Team Fortress“ – beide Marken gehören immer noch zum Valves starkem Portfolio.
Ein moderner Klassiker – und ein Meme und ein Mythos
Spätestens im Jahre 2004 war der Name Valve aus der Spielebranche nicht mehr wegzudenken, denn 2004 erschien „Half-Life 2„. Gordon Freemans Rückkehr in ein dystopisches Alienregime markierte spielerisch und erzählerisch einen der modernen Meilensteine der Videospielgeschichte. Mit der Source-Engine schuf Valve außerdem die Grundlage für eine Neuauflage von „Counter-Strike“ (als „CS: Source“) und den Rätselhit „Portal“.
Zudem startete ein Jahr vor „Half-Life 2″ Valves eigener Online-Vertriebshandel Steam. Die Plattform, die nach wie vor die digitalen Sales im Spielebereich dominiert, startete nicht zufällig kurz vor dem Erscheinen von „Half-Life 2“. Ähnliche Vermutungen stellt die Fangemeinde Valves auch gerne bezüglich jeder Neuerung der Firma (ob Steam Machine oder VR-Einstieg) an, wenn es um „Half-Life 3“ geht. Denn bereits seit 12 Jahren warten die Fans vergeblich auf News zu „Half-Life 3“. Doch außer Gerüchten und dem „Half-Life 3 Confirmed“-Gag gibt es nichts Neues zu den Abenteuern von Gordon Freeman.
Boxen, Chancen und Kostüme – Wie Valve mehr Geld macht als je zuvor
Auch wenn Valve mit „Left 4 Dead“ und „Portal 2“ auch in den letzten Jahren durchaus noch selber Spiele entwickelte, liegt der Fokus der Firma aus Washington inzwischen viel eher auf Geschäftsmodellen. Das beinhaltet neben Steam vornehmlich Free2Play-Titel wie „Team Fortress 2“ oder „Dota 2“, in denen Valve lediglich an kosmetischen Mikrotransaktionen der Spielerschaft profitiert. Auch das neue „CS:GO“ spült sein Geld vornehmlich über Waffendesigns in Valves Kasse. Dafür kann sich Gabe Newells Firma neuen Projekten widmen wie etwa dem Steam Link oder dem Steam Controller.
Während der Link den Spiele-PC mit dem Fernseher verbindet, also den Komfort einer Konsole mit der Power eines PCs kreuzt, sollte der Steam Controller die Steuerung revolutionieren. Touchpads und eine intuitive Oberfläche erlauben eine bessere Kontrolle, auch bei komplexen Aktionen. Zudem arbeitet Valve eng mit HTC bei der Entwicklung der VR-Brille HTC Vive zusammen, bereits heute sind viele Spiele in SteamVR spielbar.
Bunt und virtuell – So sieht Valves Zukunft aus
Aus der Spieleentwicklung hat Valve sich schleichend zurück gezogen, auch Hits bekommen (zunächst) keine Fortsetzung. Mit einer erfolgreichen Steam Machine-Konsole könnte sich das vielleicht noch einmal ändern, derzeit setzt Valve aber auf die großen Veränderungen in der Branche – und befeuert diese kräftig mit. Durch hohe Modbarkeit und Modelle, bei denen programmierende Gamer auch mitverdienen können, gilt Valve zudem als Hersteller, der eine Revolution von unten anstrebt.
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